Wer aus seinen Möglichkeiten das Beste herausholt, verdient unsere Anerkennung. Je nach Voraussetzungen, Herkunftsmilieu und Veranlagungen können die Ergebnisse derselben grossartigen Leistungen für Aussenstehende grösser oder geringer erscheinen: Ein bescheidenes Ziel zu erreichen, kann für den einen bereits eine grosse Leistung darstellen. Ein anderer würde mit demselben Ziel aber weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleiben, da es für ihn aufgrund seiner Ressourcen, die er mitbringt, viel einfacher zu erreichen wäre. Um dieselbe Leistung zu erbringen wie der erste, müsste er sich etwas viel Grösseres vornehmen. Auch deshalb ist es schwierig, die Resultate und Taten zweier Menschen zu vergleichen. Nicht das Endresultat ist ausschlaggebend, sondern wie gross der Aufwand gewesen ist, wie stark sich jemand anstrengen und an sich arbeiten musste, um ein Resultat zu erreichen. Die eigentliche und anzuerkennende Leistung ist nicht das erreichte Endresultat, sondern die geleistete Anstrengung.
Die angestrebten Ziele können ausserdem in einer pluralistischen Gesellschaft extrem weit auseinander liegen. Es geht also nicht nur um bescheidenere und bedeutendere Ziele, sondern auch um völlig unterschiedliche Wege, die eingeschlagen werden. Die Wege sind anders und lassen sich nur schwer vergleichen (da für den Vergleich etwas sie verbindendes Höherliegendes gefunden werden müsste). Aufgrund der Unterschiedlichkeit der Wege und des Erreichten fällt auch unsere Beurteilung und Anerkennung der Leistungen sehr unterschiedlich aus, so dass nicht alle die ihnen gebührende Anerkennung bekommen.